Städtefahrt des Heimatvereins an den Bodensee vom 29. – 31. Juli 2010
(©Heimatverein Meckenheim e. V., Frau Christiane Rudloff)
Sommerzeit, Reisezeit. Auch 40 Mitglieder des Meckenheimer Heimatvereins
begaben sich unter der bewährten Führung von Herrn Brunn auf die schon zur
Tradition gewordene Städtereise.
Freiburg i.Br. und die Bodenseeregion standen
auf dem Programm. Gutes Wetter, frohe Erwartungen und das überaus zuverlässige
Reiseunternehmen Jablonsky: was wollten sie mehr?
Als erstes Ziel präsentierte sich die alte Universitätsstadt Freiburg mit ihrem prachtvollen Münster,
den „ Bächle“, lauschigen, alten Straßen und historischen Handwerkervierteln
von ihrer besten Seite.
Der Wettergott zierte sich etwas, hatte während des Aufenthaltes in der Stadt ein Einsehen, aber bei der Abfahrt öffnete er die Himmelsschleusen. Jedoch einen Fahrer der Firma Jablonsky ficht das nicht an. Ruhig glitt der Bus durch die Nebel des Höllentales, über die Schwarzwaldhöhen, den Hegau und die Baar, trotz der Wolkenbrüche und Sturzbäche auf den Straßen. Gegen Abend wurde das gemütliche Hotel auf den Höhen über dem Bodensee erreicht. Ein italienisches Buffet wartete auf die Gäste, und nachdem Hunger und Durst gestillt waren, machte das Sandmännchen seine Rechte geltend. Ein Nachtwächter aus der Region leitete mit Liedern und Erzählungen zur Nachtruhe über.
Am nächsten Morgen hatten sich die Gewitterwolken verzogen, und
die Sonne schaffte erste Lichtblicke. Die Fahrt ging nach Meersburg, dem mittel-
alterlichen Kleinod am Bodensee.
Wieder verstanden es ausgezeichnete Führerinnen, die Besucher mit Eindrücken
aus der Stadtgeschichte zu fesseln. Bei der Erwähnung des langjährigen Gastes der Stadt,
der Dichterin Annette von Droste- Hülshoff, wird sich wohl so mancher in selige
Schulzeiten und den „ Knaben im Moor“ zurückversetzt gefühlt haben.
Bevor der Touristenrummel einsetzte, verließ die Gruppe die Stadt in Richtung Unteruhldingen.
Ein Boot setzte die Besucher auf die Insel Mainau über, und hier entfesselte der Garten
des Grafen Bernadotte ein Feuerwerk unvergleichlicher Natur. Es würde diesen Rahmen sprengen,
wollte man die ganze Fülle der botanischen Schönheiten aufzählen, die hier auf vergleichsweise
engem Raum in lockerer Anordnung ausgebreitet sind.
Abends kam dann der See zu seinen Ehren. In einem kleinen Boot kreuzte man auf dem Untersee, gestärkt durchein ausgesuchtes Buffet. Bekannte Orte wie Überlingen, Unteruhldingen mit seinen Pfahlbauten und Teile von Konstanz zogen in der Abenddämmerung vorbei. Der krönende Abschluss eines schönen Tages.
Am dritten Tag der Reise stand zunächst Ravensburg auf dem Programm
Zwei „ Türmerinnen“ führten durch die engen Gassen und über den Markt, erzählten
von Türmern, Gerichtsherren und Nachtwächtern und dem nicht immer leichten Leben
in mittelalterlichen Mauern.
Lebhaftes Markttreiben, Musikanten, Gaukler und Bettler gaben einen Eindruck
von der Bedeutung der heutigen „ Großen Kreisstadt“ im Mittelalter, die immer noch jährlich
einen „Pfeffertag für fahrendes Volk und Bettler“ abhält. Man wäre gerne noch länger
durch die Gassen und Gässchen gestreift, aber der Bus
wartete, um die Gesellschaft nach Weingarten zu bringen.
In der dortigen „ Basilika minor“ war eine Führung vorgesehen, die einen ganz besonderen
„ Programmpunkt“ enthielt: Die Besichtigung der Kirche wurde mehrfach durch Proben
für Trompeten- und Orgelmusik unterbrochen, die trotz gelegentlicher Fehltöne
das Licht durchflutete Barockkleinod erstrahlen ließen.
Die letzte Station der Reise war weder mittelalterlich noch kirchlich geprägt.
Das Abschiedsessen wurde in einem sehr stilvollen Restaurant am Zeppelinhangar
von Friedrichshafen serviert. Plangemäß landete und startete ein Zeppelin, dieses
schon tot gesagte und wieder entdeckte Wunder der Luftfahrttechnik.
Ein kurzer Abstecher noch zur Wallfahrtskirche Birnau, in der der Genuss der Kunstwerke
Anton Feuchtmeiers leider durch intensive Tourismus- und Hochzeitsaktivitäten
getrübt wurde.
Dann ging nach ruhiger Heimfahrt eine wunderschöne Reise zu Ende.