Kapelle und Linde auf dem Stephansberg

Fahrt des Heimatvereins nach Mecklenburg vom 23.6.- 26.6. 2011

(©Heimatverein Meckenheim e. V., Frau Christiane Rudloff)
Als der Herrgott die Welt erschuf, fing er mit Mecklenburg an. Von dieser Aussage konnten sich 44 Mitglieder des Heimatverein Meckenheim auf der Reise vom 23. 6. bis 26.6. nach Mecklenburg- Vorpommern überzeugen. Unter Leitung von Herrn Brunn ging die Fahrt zunächst nach Celle.

Wer noch von einer vorhergegangenen Reise „ Fachwerk“ in der Erinnerung hatte, Fachwerkhaus konnte nahtlos an altes Wissen anknüpfen. Die schönsten, buntesten und reichsten Fachwerkbauten, aufgereiht wie auf einer Perlenschnur, wurden hier unter fachkundiger Führung besichtigt. Von den Zerstörungen des zweiten Weltkrieges verschont geblieben, hat Celle es doch verstanden, den musealen Eindruck aus Renaissance und Barockzeiten mit der Moderne zu verbinden, nach der Formel: „Das besonders Anziehende ist die Art, wie die Bürger mit ihrer Tradition leben.“

Nach einer stärkenden Einkehr im „ Alten Ratskeller“ ging die Reise weiter Richtung Schwerin. Durch die wunderschöne Landschaft am Rande der Lüneburger Heide führte die Route an die Elbbrücke bei Dannenberg Ludwigslust Schloss und weiter nach Ludwigslust. Im Hotel „Erbprinz“ ( nomen est omen!) war das Quartier für drei Nächte bestellt. Neben 4- Sterne- Komfort wurde hier alles aufgetischt, was Mecklenburg an Köstlichkeiten zu bieten hat, einschließlich einer „Einführung in höfisches Leben“ durch eine herzogliche Hofdame. Das Besichtigungsprogramm war vom Feinsten und begann mit einer sehr gelungenen Führung durch Ludwigslust, der zeitweiligen Residenz der Mecklenburger Herzöge.

Die Landeshauptstadt Schwerin beeindruckte mit schön restaurierten Handels- und Bürgerhäusern. Wenige „traurige Gestalten“ verfallender Häuser konnten den Gesamteindruck nicht trüben. Höhepunkt des Stadtrundganges war natürlich der Dom, das imposante Bauwerk aus der Zeit der Backsteingotik, das zwischen 1270 und 1416 entstand. Das mächtige Backsteingewölbe birgt u.a. das prächtige Triumphkreuz von 1420, das aus der zerstörten Wismarer Marienkirche stammt. Nach dem Mittagessen stand die Besichtigung des Schlosses an. Dieses gut restaurierte Gebäude, mit seinen Türmen, Türmchen und Erkern eine versuchte Nachbildung des Schlosses Chambord an der Loire, vermittelte einen Eindruck von der Prachtentfaltung des herrschenden Hauses, dessen Familien es seit dem Mittelalter bis 1918 bewohnten. Eingebettet ist es in einen wunderschönen Park, der zum Verweilen einlud. Eine nette, engagierte Führerin brachte den Besuchern die Geschichte des Schlosses und des Parks nahe. Man kennt nun die Geschichte der herzoglichen Familie, angefangen vom Obotritenfürsten Niklot, dessen Reiterstandbild über dem Hauptportal die Aufmerksamkeit an sich zieht, bis zum Hausgeist, dessen Abbild im Park zu bewundern ist. Man war sparsam!

Das gut vorbereitete Programm sah für den dritten Tag einen Besuch der Stadt Güstrow, der Heimat Ernst Barlachs, vor. Selbstverständlich drehte sich bei der Führung hier alles um den großen Künstler, dessen Werke in der Gertrudenkapelle besichtigt werden konnten. In dieser aus dem 15. Jahrhundert stammenden Kapelle hat Barlachs Lebensgefährtin Maria Böhmer einen Teil seiner Werke bewahren können. Schloss Aber auch eindrucksvolle Werke der Backsteingotik, wie der Dom und die St. Marienkirche konnten bewundert werden. Ebenfalls in Güstrow steht das größte, erhaltene Renaissanceschloss Mecklenburgs. Der Höhepunkt des Tages war zweifellos die Bootsfahrt auf der Müritz, jener durch Kanäle verbundenen Seenplatte im Herzen Mecklenburgs. Hier ist sicherlich manch ein Urlaubsplan entstanden, denn Wasser, Wald und Felder laden zu allerlei Aktivitäten ein. Müritz Seenplatte Die Städte Malchow und Waren gehören gewiss zu den Perlen dieser Region.

Zurück auf dem Wege zum Hotel bezauberte die Endmöränenlandschaft die Reisenden. Kornblumen-blaue und Klatschmohn- rote Felder haben in unserer Zeit schon Seltenheitswert und wurden genau so bewundert, wie Störche auf den Wiesen und ein Adler am See. Die Sonne strahlte über dieser lieblichen Landschaft, Wolken gab es nur zu Dekorationszwecken.

Die letzte Station der Reise war Hildesheim. Bürgerfleiß und Opferbereitschaft haben es bewirkt, diese im Krieg komplett Hildesheim zerstörte Stadt wieder aufzubauen. Kundige Führerinnen im Gewand früherer, glanzvoller Zeit brachten den Besuchern die Schönheit reicher Bürgerhäuser und die gewaltige Architektur der Stadtkirchen und des Domes nahe. Der Bereich um den Dom ist leider zur Zeit eine große Baustelle, so dass der berühmte tausendjährige Rosenstock nicht besichtigt werden konnte.


Der Dank aller Reiseteilnehmer gilt Herrn Brunn, der diese schöne Reise ausgearbeitet und erfolgreich in die Tat umgesetzt hat!